Dritte*Orte Archiv

Dritte Orte sind auf Podien, in Stadtplanung und in politischen Diskursen in aller Munde: Man hat ihre Wichtigkeit für das gesellschaftliche Miteinander erkannt, Museen bemühen sich, ein dritter Ort zu werden und Medien berichten darüber. Gleichzeitig verschwinden gerade viele informelle Orte unwiederbringlich. Weil sie nicht hineinpassen in eine Gegenwart voll von durchgestylten Räumen und präzise kalkulierten Konzepten. Deswegen ist es wichtig, das Bewusstsein zu schärfen für diese Orte – wo sie waren, wo sie sind und wo sie entstehen könnten. Schließlich geht es um die Frage: Wem gehört die Stadt? Kann ich hier überhaupt etwas verändern? Wer schreibt ihre und damit auch unsere Geschichte?

Neben vermeintlich unspektakulären Alltagsorten, an denen sich Gesellschaft mischt, können das auch subkulturelle Räume sein oder auch Orte, an denen gerade kein sozialer Austausch stattfindet. Wenn man beispielsweise an die Bedürfnisse von Menschen mit sozialen Ängsten oder solchen, die schlicht und einfach erschöpft sind, innerhalb von Städten denkt, kann eine Parkbank zum dritten Ort werden.

Wer oder was macht diesen Ort so besonders, warum ist er für manche so wichtig? Warum müssen Orte weichen, wie schaffen es andere, zu bleiben? Ausgehend vom Dritte*Orte Archiv als Plattform, Rahmen und Werkzeug funktioniert es ganz wunderbar, ganz unterschiedliche Menschen zu aktivieren, zusammenzubringen und zu sensibilisieren – füreinander, für Archive, Vereine und Projekte, für ihre Stadt und die Möglichkeit, hier etwas zu verändern.

Das Archiv erzählt Orte über ihre Menschen, ihre Atmosphäre, ihre Gegenstände. Jede:r kann Teil des Archivs werden, indem man Dinge auswählt, Erinnerungen erzählt, Orte erfahrbar macht oder Visionen entwickelt. Wer möchte, kann als Stadtforscher:in mitwirken und sich den Stadtforschungsrucksack ausleihen. Das digitale Archiv wird in Form eines mobilen Archivs lebendig gehalten. Es ist ganz analog auf „Inventour“ durch die Stadt unterwegs und trägt all die Orte in den Stadtraum.

Mehr zum Konzept und Methode (Kartografie der Dinge) gerne im Gespräch.

Das Archiv kann, will und wird nie vollständig sein. Es soll aber wachsen. Mit Dir! Mehr auf dritteortearchiv.com und unter @dritteortearchiv.

Die Bausteine und Formate des Archivs werden gerade immer weiterentwickelt. Ende 2025 endet der "Pilot" und in Zukunft soll es in und über München hinaus weiterwachsen. Meldet euch gerne, wenn ihr das Archiv einladen, kooperieren und Teil des Dritte*Orte Archivs werden wollt: hello@dritteortearchiv.com.

  • Jessi als Stadtforscherin. Aufgenommen von Moritz Frisch.

  • Ein 3D Scan eines orangenen Kartoffelsacks auf dem Zenetti Pils.
  • Archiv-Karte, gestaltet von Carina Müller. Text von Benedikt Karl.

  • Archiv-Karte, gestaltet von Carina Müller. Text von Benedikt Karl.

  • Ein analoges Farbfoto von Aenestis, einem älteren weißhaarigen Mann, der angelehnt an den Tresen in die Kamera lächelt.

    Aenesti, Wirt des Zenetti Pils

  • Ein analoges Farbfoto vom Zenetti Pils von außen, morgens aufgenommen.

    Zenetti Pils im Januar 2024, ein paar Tage vor der Schließung.

  • Kurz vor der Versteigerung in der Cafébar Mona.

  • Jessi als Stadtforscherin. Aufgenommen von Moritz Frisch

  • Ein 3D Scan einer kleinen Marmorskulptur der Aphrodite aus dem Zenetti Pils. Die unbekleidete weibliche Figur steht in einer anmutigen Pose und hat langes, lockiges Haar. Ihr Gesichtsausdruck ist ruhig und gelassen.
  • Ein analoges Farbfoto durch das Fenster der Getränkequelle fotografiert. Man sieht Ahmadi, wie er nach außen schaut. und die Balkone des Hauses gegenüber spiegeln sich im Fenster.
  • Ahmadi hinter seinem Tresen in der Getränkequelle

  • Ein analoges Farbfoto von der Ziegelwand des Volkstheaters mit dem Grafitti

    Gegenüber am Volkstheater.

  • Ein analoges Farbfoto von Ahmadi, wie er jemand bedient, es ist vom Boden aus fotografiert, zu sehen ist ein Kunde (nur die Beine), wie er mit Ahmadi spricht.

    Ahmadi aus der Getränkequelle in der Alpenstraße eine Woche vor der Schließung im Februar 2024

  • Ein analoges Farbfoto von der Theke im Zenetti Pils. Zu sehen sind ganz viele Unterlagen, Steckdosen, Bierdeckel, ein Router und eine Speisekarte.

    Zenetti Pils 01/2024

  • Letzter Abend in der Cafébar Mona in der Monacensia in Bogenhausen

  • Ein 3D Scan eines kleinen Bildes aus dem Zenetti Pils. Zu sehen ist eine Madonna mit Kind vor goldenem Hintergrund.
  • Förderung:

    Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung

  • Unter dem Dach der:

    Stiftung Kulturator

  • Gestaltung aller Bausteine:

    Carina Müller, (Gestaltung); Marisa Müller, Studio MLLR (Programmierung)

  • Idee & Konzept:

    Miriam Worek

  • Mitwirkende:

    Benedikt Karl (Texte); Moritz Frisch (Kamera, Fotos, ..); Siyoung Kim (Forscher*innenwesten); Bassant Genedy; Filo Krause / Clara Holzheimer / Jessi Strixner / Ruth Feile (critical friends), Vermittlung mobiles Archiv (soon)

  • Newsletter:

    newsletter@dritteortearchiv.com (*Anmeldung über eine kurze Mail)